Rick Simpson gilt als der Erfinder des Cannabis-Öls, der seinen Krebs mit dem vermeintlichen Wundermittel erfolgreich bekämpft hat. Bis heute predigt er vielen Krebspatienten, dass keine weitere Therapie außer Cannabis notwendig sei. Zu überzeugt ist er von dem pflanzlichen Mittel, das ihm sein Leben rettete. Viele Patienten tun es ihm gleich und gehen das Risiko ein, den Krebs ohne weitere Therapiemaßnahmen zu bekämpfen. Wie leichtsinnig das ist und ob Rick Simpson Öl wirklich Wunder bewirken kann, erfahren Sie im Folgenden.

Die Geschichte von Rick Simpson und dem Cannabisöl

Nachdem Rick Simpson die Diagnose Hautkrebs erhalten hatte, stellte er auf eigene Faust Öl aus Cannabis her, um seine betroffenen Stellen zu behandeln. Als das Melanom wegging, traute er seinen Augen nicht. Nach einiger Zeit kam der Krebs jedoch zurück und Rick Simpson wiederholte die Therapie mit dem Öl. Erneut profitierte er von der Wirkung des Öls und begann, es anderen Patienten weiterzuempfehlen, die ihn um Hilfe baten. Seither machen es ihm viele Menschen gleich, wenngleich die Diagnosen variieren und Studien zur Wirksamkeit ausstehen. Bis heute finden sich im Internet zahlreiche Rezepte, mit denen Sie Rick Simpson Öl auf eigene Faust herstellen können – ganz ohne Pharmaindustrie.

Wieso bekommt Rick Simpson so viel Gegenwind?

Rick Simpson kämpft gegen zahlreiche Kritiker, die seine Empfehlung gegenüber Schwerkranken nur schwer nachvollziehen können. Rick Simpson Öl ist weder klinisch getestet, noch wurde dessen Wirksamkeit bestätigt. Des Weiteren ist Rick Simpson kein Mediziner und hat lediglich eine Art von Krebs mit seinem Cannabisöl bekämpfen können: Hautkrebs. Dabei ist bis jetzt nicht klar, ob der Hautkrebs aufgrund des Öls verschwunden ist oder aufgrund anderer Einflüsse. Fakt ist: Auf die alleinige Behandlung mit Rick Simpson Öl zu setzen, ist unverantwortlich und risikoreich. Aufgrund der Marke Eigenbau des Öls, das jeder herstellen kann, kann die Qualität des Produkts nicht gewährleistet werden, zumal jede Cannabispflanze unterschiedliche Wirkstoffzusammensetzungen in sich trägt.

Was können Patienten nun tun, wenn Rick Simpson Öl keine Alternative ist?

Rick Simpson Öl ist für Schwerkranke keine echte Alternative. Zu groß sind die Qualitätsschwankungen und zu gering die Erfahrungen mit dem Mittel in der Medizin. Das Risiko steigt enorm, wenn das Medizinprodukt alleinig angewendet wird und jegliche andere Medikamente vernachlässigt werden. Doch, was können Patienten tun, wenn sie doch wissen, dass Cannabis bei Krebs hilfreich sein kann? Im Regelfall ist die Absprache mit einem vertrauenswürdigen und kompetenten Arzt immer sinnvoll. Hier kann auf Ihren Wunsch nach Cannabis eingegangen werden, sofern die Medikation mit Cannabisöl eine Alternative bzw. Ergänzung zu herkömmlichen Therapien darstellt. Falls es infrage kommt, profitieren Patienten von der Qualitätssicherung der Cannabispräparate in Apotheken. Es müssen hier immer genaue Angaben zu den Inhaltsstoffen getätigt werden, sodass die erwünschte Wirkung gewährleistet werden kann. Des Weiteren ist die Absprache zur korrekten Dosierung ein notwendiges Kriterium, um Cannabis zu konsumieren und Nebenwirkungen auszuschließen.

Hilft Cannabis bei Krebs oder nicht?

Dass Rick Simpson Öl einen positiven Effekt auf Hautkrebs hat, ist durchaus möglich. Dennoch: Jede Cannabispflanze unterscheidet sich in Bezug auf dessen Wirkstoffkonzentrationen. Damit Cannabis also zuverlässig in der Krebstherapie eingesetzt werden kann, muss eine gleichbleibende Qualität der Medikamente gewährleistet werden. Dies ist bei Rick Simpson Öl nicht der Fall. Fest steht jedoch, dass Hanf unter bestimmten Bedingungen, das Tumorwachstum verlangsamen kann. Diese Eigenschaft untersuchen Studien derzeit genauer und hoffen auf bahnbrechende Erkenntnisse, die für Patienten von Nutzen sein werden. Bis dahin ist die medizinische Verordnung für Krebspatienten und viele weitere mit diversen Symptomen möglich. Hierzu benötigen Sie lediglich die Genehmigung Ihrer Krankenkasse sowie ein Rezept vom Arzt. Die Dosierung besprechen Sie mit letzterem und wagen bis dato den Selbsttest. So testen Sie die passende Dosis aus, mit der die maximale Wirkung entfaltet und Nebenwirkungen minimiert werden.

Rick Simpson Öl: Heilversprechen oder Lüge?